11.06.21 Arno Funke „ Mein Leben als ‚Dagobert‘ “

Gespräch/ Publikumsgespräch

 

 

Kaufhauserpresser “Dagobert“ gilt ohne Zweifel als Deutschlands populärster Nachkriegsganove. Jahrelang hatte er die Spezialisten des Bundeskriminalamtes und Tausende Polizeibeamte mit raffinierten technischen Tricks in Atem gehalten. Da bei seinen Anschlägen nie jemand ernstlich verletzt wurde und seine Aktionen von Witz und Humor zeugten, gewann er zunehmend die Sympathien der Öffentlichkeit. Von den Medien angeheizt, kursierten die abenteuerlichsten Spekulationen darüber, wer sich hinter diesem modernen Hauptmann von Köpenick verbarg. Als das Rätsel bei seiner Verhaftung am 20. April 1994 gelöst wurde, war die Überraschung groß: Es war der 43-jährige Schildermaler Arno Funke aus Berlin-Mariendorf, der in seiner Hobbywerkstatt all die einzigartigen Geräte und originellen Geldübergabetechniken erdacht hatte. Kein Wunder, lag sein Intelligenzquotient doch bei überdurchschnittlichen 145. Nach seiner Verurteilung zu neun Jahren Haft hat Funke in seiner Einzelzelle Rechenschaft abgelegt und in verblüffender Ehrlichkeit und sprachlicher Gewandtheit seine ungewöhnliche Geschichte aufgeschrieben. Sie spiegelt auf ihre Weise ein Stück jüngster deutscher Zeitgeschichte.

Leben vor „Dagobert“

Nach einer abgebrochenen Ausbildung als Fotograf schloss Arno Funke 1969 eine Lehre als Schilder- und Lichtreklamehersteller ab. Funke führte ein unstetes Leben, in dem er nie richtig zu sich selbst fand. Bis 1980 arbeitete er in den unterschiedlichsten Jobs, als Schildermaler, DJ, Fahrer für eine Getränkefirma und Bauhelfer in Norwegen.

Immer wieder versuchte er in kreativen Berufen Fuß zu fassen. 1976 bis 1977 arbeitete er nebenberuflich als Pressefotograf. Von 1978 bis 1988 arbeitete er freiberuflich auch noch als Kunstmaler und verzierte und bemalte Autos und Motoräder mit künstlerischen Bildern, Verzierungen und Effektlacken.

Durch die Lackierungen atmete Funke jahrelang Lösungsmittel ein. Die dadurch verursachten gesundheitlichen Schäden führten zu einer schweren Depression.

Auf Grund der gesundheitlichen und damit verbundenen existenziellen Probleme entschloss er sich, Ende der 1980er Jahre Kaufhäuser zu erpressen.

Rainer Laupichler führt das Gespräch mit Arno Funke. Anschließend Publikumsgespräch.

 

Stühle & Bänke vorhanden. Bitte SITZKISSEN mitbringen 

 

54531 Manderscheid • Niederburg/ Turnierwiese • 20 Uhr • 16,50 € (Vorverkauf/ Abendkasse inklusive Gebühren)

 

 

Eintrittskarten-Buchung unter ticket_regional und in den bekannten VVK-Stellen.