„Alkohol“
Ohne erhobenen Zeigefinger zeigt die Theatergruppe des Weimarer Kulturexpress-, welche Gefahren der Alkoholkonsum in sich birgt und in welche Sackgassen die „Flucht in den Rausch“ führen kann.
Stefan hat Sehnsucht nach Anerkennung und Freiheit. Er sucht sich selbst zwischen der übergroßen Liebe der Mutter, die ihn immer noch als kleinen Jungen sehen will, den strengen Regeln des Vaters, der ihn durch Verbote und Strafen erziehen will, und der Ablehnung seiner Schulkameraden, die ihn für ein Muttersöhnchen halten.
Steffis alleinerziehende Mutter hat für sie keine Zeit. Zu früh muss Steffi erwachsen und für ihr Leben selbst verantwortlich sein. Sie sehnt sich nach Leichtigkeit, Geborgenheit und Liebe. Alkohol wird für die beide Jugendlichen ein Synonym für Freiheit und Lebenslust: Party, Clique, Spaß und Entspannung von der Schule und dem Erwartungsdruck, der auf ihnen lastet. Was als „feucht-fröhlicher“ Spaß beginnt, wird schnell bitterer Ernst. Steffi sucht einen Ausweg, und scheint ihn zu finden. Doch am Ende ist der Alkohol stärker, das Stück endet tragisch, das Ende aber bleibt offen.
Immer mehr Jugendliche müssen wegen übermäßigen Alkoholkonsums in Krankenhäusern behandelt werden. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, wurden im Jahr 2007 insgesamt 984 rheinland-pfälzische Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren mit der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ stationär in Krankenhäusern behandelt. Alkoholmissbrauch war damit eine der am häufigsten gestellten Diagnosen bei stationär behandelten Jugendlichen. Tendenz steigend.