20.05.2011 Migration & Integration / Lesung und Podiumsdiskussion – Himmerod

 Melda Akbas liest aus „So wie ich will – Mein Leben zwischen Moschee und Minirock“

meldaDer beeindruckende Bericht einer 18-Jährigen zwischen westlichen Werten und türkischer Familientradition. Sie ist 18, lebt als Deutsch-Türkin in Berlin, steht kurz vor dem Abitur, engagiert sich als Schülerin, und ihr größter Wunsch ist ein selbstbestimmtes Leben: Melda Akbas bezweifelt, dass viele Deutsche wissen, was es heißt, ein Migrantenkind zu sein. Vorurteile und Desinteresse bestimmen das Bild. Eloquent und selbstbewusst setzt sie ihre Momentaufnahme dagegen. Ihr Hintergrund: eine Familie von konservativ bis weltoffen, ein bunter Mix aus Köpfen und Haltungen. Sie selbst versucht den Spagat zwischen Respekt vor ihren muslimischen Wurzeln und ihrer Entschlossenheit, sich einzumischen, mitzubauen an einer friedlichen Welt vieler Kulturen und als Frau selbständig zu leben.


Fatma Bläser liest aus „Hennamond-Mein Leben zwischen den Welten“

fatmaFatma ist neun, als sie mit ihrer Familie von Ostanatolien nach Deutschland kommt. Die Welt, aus der sie stammt, ist eine Männergesellschaft. Frauen werden lediglich nach ihren Fähigkeiten in Sachen Hausarbeit und Kindererziehung gemessen. Prügel und Gewalt sind an der Tagesordnung. Doch auch in der offenen deutschen Gesellschaft bessert sich Fatmas Lage kaum: In der Schule ist sie die junge, aufgeklärte Frau, zuhause wartet der tyrannische Vater. Als sie zur Hochzeit mit ihrem ungeliebten Cousin gezwungen werden soll, riskiert sie die Flucht.


Cem GÜlay liest aus „Türken-Sam: Eine deutsche Gangsterkarriere“

Cem GUlayEr wollte nach oben und landete unten. Nach dem Abitur wurde Cem GÜlay Gangster. Jetzt erzählt er sein Leben -es ist die Geschichte einer Kränkung. Es ist die Geschichte eines Jungen,der alles tun wollte, um dazuzugehören und es dennoch nicht schaffte. Weil eran sichtbare und unsichtbare Mauern stieß, in der eigenen Familie, in derSchule, in einer Machowelt voller falscher Helden. Eine schonungslose Abrechnung mit Scheinheiligkeit, Ausländerfeindlichkeit, versäumter Integration, aber auch falschen Ehrgefühlen und Männlichkeitswahn.


Podiumsdiskussionsteilnehmer: Melda Akbas, Fatma Bläser, Cem GÜlay sowie
Arnold Mengelkoch, Migrationsbeauftragter Berlin-Neukölln

Arnold MengelkochAls Migrationsbeauftragter des Bezirks setzt er sich für ein friedliches und möglichst spannungsfreies Zusammenleben der unterschiedlichen kulturellen und ethnischen Gruppen in Berlin-Neukölln ein. Zielsetzung: Verständnis füreinander zu wecken und zu fördern und Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken. Seine vorrangige Aufgabe sieht er in der Förderung der Integration der hier dauerhaft ansässigen Migranten.


 Erika Uber, Sprachpartnerschaften & Interkultureller Garten, Altenkirchen

Erika UberFrau Uber und die DRK-Migrationsberatung in Altenkirchen organisieren seit fünf Jahren die „Sprachpartnerschaften“: Jeweils ein „Eingeborener“ und ein Migrant treffen sich einmal die Woche, um sich zu unterhalten, Sport zu treiben, Formulare auszufüllen oder zu kochen.


Irene Dischke, Vorsitzende d. Beirates f. Migration & Integration im Landkreis Bernkastel-Wittlich

Irene DischkeFrau Dischke kam 1992 aus Kirgisien nach Deutschland, absolvierte Deutschkurse, machte ihr Abitur, studierte Jura in Trier und arbeitet als Rechtsanwältin in Wittlich.


Miguel Vicente, Geschäftsführer d. Arbeitsgemeinschaft für Ausländerbeiräte in Rheinland-Pfalz

Miguel VicenteHerr Vicente ist in Toledo (Spanien) geboren, lebt seit seinem fünften Geburtstag in Deutschland und ging hier zur Schule. Er schloss sein Studium als Ingenieur der Physikalischen Technik (FH) ab.