27.11.2010 Gerhard Polt & Biermösl Blosn – Wittlich

gerhard_poltGerhard Polt und die Brüder Well, besser bekannt als die Biermösl Blosn, sind Urgesteine des politischen Kabaretts. Sie arbeiten seit 1979 zusammen und verkörpern wie kaum ein anderes Kabarett-Ensemble den bajuwarischen Humor, die zuweilen ausgeprägte Bissigkeit und den politischen Witz in Kombination mit zünftiger Blasmusik. Allein Gerhard Polt erhielt 21 Auszeichnungen, u.a. den Prix Pantheon, Ernst-Lubitsch-Preis, Großer Karl-Valentin-Preis, Adolf-Grimme-Preis und 2010 wird ihm der Bayerische Kabarettpreis verliehen. Die Biermösl- Blosn wurden vor kurzem mit dem „Göttinger Elch“ für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

„Eine Sternstunde bajuwarisch-subversiver Politik-, Nonsens- und Traditionspoesie. In der schwärzesten Nacht funkeln die hellsten Lichter. Wo die tumbeste Borniertheit thront, blühen zugleich auch die rabiatesten Demokratiegeister. So lange es Gerhard Polt und die Biermösl Blosn gibt, ist Bayern noch nicht verloren.“ Frankfurter Rundschau

„Und das Trio Infernal aus dem Dorf Günzlhofen bei Fürstenfeldbruck ist in einer Staatsoper genauso gut aufgehoben wie auf einer Kleinkunstbühne, denn die Brüder Well sind veritable Musiker, auch wenn sich Hans Well, der hauptsächlich für die Texte zuständig ist, vorzugsweise auf Akkordeon und Gitarre konzentriert. Aber Bruder Michael beherrscht alle Varianten der Tuba auf Philharmoniker-Niveau. Und Christoph „Stopherl“ Well war immerhin Solotrompeter der Münchner Philharmoniker und Konzertharfenist. Kein Wunder, dass man sich an diesem hinreißenden und hirnreizenden Abend gleichermaßen über die satirischen Texte wie über die musikalischen Pointen amüsieren kann. Wenn sich die Biermösl Blosn und Polt im Ton vergreifen, dann lust- und zielvoll… Polt raunzt und räsoniert, er schimpft und schwadroniert, er gibt dem Kleinbürger mit Größenwahn ebenso Stimme wie dem Bierfilz-Existenzialisten, der erklärt, was ein Déjà-vu-Erlebnis ist. Oder nachvollziehbar erläutert, warum es nicht tragisch sei, wenn ein Nichtschwimmer ersäuft: Ja, wenn’s ein Schwimmer gewesen wäre …“ Hannoversche Zeitung