Die 1917 geschriebene Kurzgeschichte von Franz Kafka erzählt von einem Schimpansen, der an der Goldküste von Afrika angeschossen und eingefangen wurde. Eingesperrt in einen Käfig wird er per Schiff nach Hamburg geschickt. Auf dieser Seereise sucht der verzweifelte Affe nach einem Ausweg und findet für sich eine Überlebensmöglichkeit, “ einen Weg – immer vorausgesetzt, dass nicht die Freiheit zu wählen war!“. Mit der Genauigkeit eines Psychogramms zeichnet Kafka die deformierten Rückwirkungen auf den Schimpansen bei seinem Prozess der Menschwerdung nach. Vor der Akademie schildert der Affe rückblickend den minutiösen Lernprozess und wie es ihm mit Hilfe seiner Menschen-Lehrer gelang, sein äffisches Wesen aufzugeben und sich in der Menschenwelt einzufinden.
Franz Kafka (* 1883 in Prag – 1924 in Kierling b. Klosterneuburg) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben Romanen (Der Prozess, Das Schloss, Amerika) bzw. Romanfragmenten, Erzählungen. Zum größten Teil wurden Kafkas Werke erst nach seinem Tod und gegen seinen erklärten Willen von Max Brod, einem Schriftstellerkollegen und engen Freund, veröffentlicht. Sie übten bleibenden Einfluss auf die Weltliteratur des 20. Jahrhunderts aus.
Der Schauspieler Hans Schwab spielt den „Affen“ seit fünfundzwanzig Jahren, wodurch seine Darstellung ungemein facettenreich und lebensnah ist.